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Firmen im Web3




Firmen im Web3

-Herausforderungen

-Möglichkeiten


Herausforderungen:

An oberster Stelle steht das Verstehen des Gegenübers!

Web3 Berater müssen die Gedankengänge Ihrer Firmenkunden verstehen. Das beginnt bei der Sprache und endet bei den Gründen, warum Firmen das tun, was sie tun.


Dabei gilt es zu verstehen, dass Firmen sich an einem Punkt positionieren wollen und alle Aktivitäten daran ausrichten. Das beginnt bei der Formulierung von Texten, geht über die zu verwendete Schrift und die bevorzugten Bildmaterialien, um nur einige Aspekte zu verwenden. Auch der Kontakt mit dem Kunden und Interessenten ist genau geregelt. Was wird wie kommuniziert.


Firmen arbeiten im Web 2 und haben Strategien entwickelt, die sich in diesem Bereich etabliert haben. Sei das die Neukunden-Gewinnung, Treueprogramme oder andere Ziele, die mit diesen Strategien verfolgt werden.


Dazu kommt, dass Firmen darauf bedacht sind, sich in einem passenden Umfeld zu bewegen.


Als Beispiel könnten Luxusgüter dienen.

Hersteller von Luxusgütern würden wahrscheinlich nicht gerne mit MC Donalds, Aldi oder Dacia in Verbindung gebracht werden wollen.

Vielmehr würden sie Oldtimer Rally's, Yacht Regatten, Haute Couture und andere exklusive Veranstaltungen oder Marken bevorzugen. Das Umfeld, in dem sie ihre Kunden vermuten und finden. In diesem Beispiel die eher wohlhabenden Bevölkerungsschichten.


Da die Kryptowelt mit all ihren Facetten, leider zu Unrecht, einen eher negativen Touch hat, verwundert es wenig, dass sich viele Firmen und Marken damit schwertun.


Indes sollten die Firmen versuchen, das Web3 zu verstehen. Das beginnt bei den absoluten Basics. Warum gibt es die Blockchain, wie funktioniert eine Blockchain und wo liegen die Vor- und Nachteile dieser Technologie.


Solange die Firmen den Grundgedanken einer dezentralen, transparenten und auf Zusammenarbeit beruhenden Technologie nicht verstanden haben, werden ihre Web3 Erfahrungen negativ ausfallen.


Aus den obengenannten Gründen ist es schwer einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Es prallt eine durchorganisierte Strategie seitens der Firmen auf ein Publikum, das sie nicht kennen, die Web3 Enthusiasten. Im Web3 herrscht Transparenz, Innovation, mitunter Schnelllebigkeit und oft ein Hauch von Chaos.


Wer bewegt sich im Web3?

Im Web3 tummelt sich ein Schlag von Menschen, der tendenziell eine andere Sichtweise auf vermeintlich gegebene Umstände hat. Vielfach ist das eine eher libertäre Grundhaltung.


Das beruht auf der Tatsache, dass, vor allem Menschen die schon länger im Web3 unterwegs sind, Eigenverantwortung übernommen haben und ihre Kryptowerte, egal ob NFTs oder Kryptowährungen, selbst verwalten und die Verantwortung nicht an Banken oder Kryptobörsen übertragen.


Sie finden im Web3 auch viele Menschen, egal welchen Alters, die eigene Firmen aufbauen. Ob das ein NFT-Projekt ist, eine Beratungsfirma, im IT-Bereich oder etwa als Community-Manager auf Discord und Twitter.


Alle Verwender des Web3, ausgenommen die, die glauben über Nacht Millionäre zu werden, sind eigenverantwortliche Individuen.

Viele nehmen ihre Zukunft in die eigene Hand und verlassen sich nicht auf das Wohlwollen anderer.


Wie sieht ein erfolgreicher Start aus?

Firmen wie Nike, Adidas, Tiffany's, Starbucks und andere haben bewiesen, dass das funktionieren kann. Die Frage ist, wie haben diese Unternehmen das gemacht?


Bei Nike und Adidas ist die Zielgruppe natürlich eine andere als bei Tiffany's und wesentlich breiter. Dazu kommt, dass Nike und Adidas ein eher jüngeres Publikum ansprechen, das weniger scheu hat sich mit Web3 zu beschäftigen.


Bei Tiffany's und den CryptoPunk Schmuckstücken ist die Zielgruppe auch ganz klar definiert. Besitzer von Punks. Dazu kommt, dass CryptoPunk Besitzer eher zu den wohlhabenden Bevölkerungsschichten zählen und bereits im Web3 aktiv sind.

Auch die Ziele, die diese Firmen verfolgen sind unterschiedlich.


Nike und Adidas haben sich mit anderen NFT Communitys zusammengeschlossen und bringen ihre Produkte aus der realen Welt in die virtuellen Welten. Adidas mit dem Bored Ape Yacht Club und Nike mit RTFKT und deren CloneX Community.

Das Ziel liegt in der Verbindung der realen und der digitalen Welt.


Bei Tiffany's sieht das anders aus. Dort dürfte das Interesse an Neukunden im Vordergrund stehen. Besitzer von CryptoPunks kommen hauptsächlich aus dem Web3 Space und zählen eher weniger zu den Kunden von Tiffany's.

Durch den Besitz eines oder mehrerer CryptoPunks zählen diese Mitmenschen jedoch mittlerweile zur wohlhabenden Bevölkerungsschicht

.

Entweder sie haben 2017 CryptoPunks geminted und eine exorbitante Wertsteigerung erfahren oder sie haben ihre CryptoPunks auf dem sekundär Markt erworben und sehr viel dafür bezahlt. In beiden Fällen sind die Besitzer wohlhabend.


Somit können sie sich die 30 Ether (je nach Kurs zwischen 30 und 120 Tausend Euro) für einen Tiffany's CryptoPunk leisten.


Über diesen Weg hat Tiffany's die Möglichkeit die Punk Halter für alle weiteren Produkte zu interessieren.


Starbucks geht eher den Weg der Kundenbindung. Mit den NFTs gestaltet Starbucks eine Community, die sowohl Vorteile in der realen als auch in der virtuellen Welt hat.


Starbucks verzichtet auf Web3 Anwendungen wie ein MetaMask Wallet. Somit kann jeder partizipieren.


Dazu zählen kleine Spiele, ein NFT-Marktplatz und weitere Aktivitäten.

Die NFTs berechtigen zur Teilnahme an Kursen, Besichtigungen von Röstereien und vielen weiteren Möglichkeiten.


Web3 um seiner selbst willen

Oft habe ich das Gefühl, dass Firmen ins Web3 einsteigen wollen, weil es gerade hipp ist. Sie haben davon gehört und möchten mitmischen.

Aus den eingangs erwähnten Gründen geht das üblicherweise komplett schief. Es ist auch der völlig falsche Ansatz. Auch im Web3 benötigt man eine Strategie oder Roadmap, um im Jargon zu bleiben.


Dabei begehen die Unternehmen den Fehler, ihre Erfahrungen aus dem Web 2 ins Web3 zu übertragen. Wie am Anfang erwähnt, muss man das Web3 erst einmal verstehen.


Die Herausforderungen im Web3 in der Kommunikation:

- Es sollte erst eine Community aufgebaut werden.


- Dabei muss klar kommuniziert werden, welche Ziele mit dem Web3 Projekt verfolgt werden.


- Die Kommunikation ist meist unmittelbar. Ein Mitglied stellt etwa auf Discord eine Frage. Diese Frage muss umgehend beantwortet werden. Dasselbe gilt für alle anderen eventuell verwendeten Plattformen.


- Dabei wissen Sie nicht mit wem sie kommunizieren. Wer ist „tothemoon.eth. ?


- Es muss für die Community Mitglieder klar sein, wo der Nutzen für sie liegt, wenn sie einen NFT dieser Firma kaufen.


- Daher muss zwingend auf allen verwendeten Plattformen eine Diskussion möglich sein.


- Kritik und Vorschläge der Community müssen berücksichtigt und gegebenenfalls diskutiert werden.


- Alle Entscheidungen müssen transparent kommuniziert und nötigenfalls begründet werden.


- Erst nachdem eine Community aufgebaut wurde, kommt es zum Verkauf der NFTs.

Da in erster Linie die Community Mitglieder die Käufer sind. Keine Community, keine NFT-Verkäufe.


- Zunächst muss geliefert werden, immer.


Dabei muss verstanden werden, dass NFT-Projekte sehr stark anhand der Kommunikation und dem Engagement seitens des Projektes bewertet werden.


Viele erfolgreiche NFT-Projekte, wie der Bored Ape Yacht Club, CloneX, Doodles, die CryptoPunks und viele andere, kannte niemand. Sie entstanden aus dem Nichts.


Somit gab es auch keine fundamentalen Daten, die eine finanzielle Bewertung dieser Projekte zugelassen hätte. Anfangs waren nicht einmal die richtigen Namen der Gründer bekannt, sie versteckten sich hinter Pseudonymen wie Gargamel (der von den Schlümpfen) beim Yacht-Club.


Diese Projekte mussten zuerst eine Community aufbauen. Das geschah und geschieht noch heute über Discord, Twitter, die Projekteigene Webseite und eventuell Instagram und weiteren Plattformen.


Entscheidend dabei wahren und ist eine offene und transparente Kommunikation sowie die Einhaltung gegebener Versprechen. Es geht um den Aufbau von Vertrauen. Es gab und gibt ja noch kein Produkt im eigentlichen Sinn.


All die erfolgreichen Projekte haben es geschafft eine Community aufzubauen, die einen Mehrwert in der „Mitgliedschaft“ in diesen Projekten sieht.


Demzufolge musste das Projekt zuerst liefern. Sie mussten Anreize schaffen in diesem „Club“ Mitglied werden zu wollen.


Aus den obengenannten Gründen ist daher die Kommunikation im Web3 essenziell. Diese ist für potenzielle Mitglieder die einzige Möglichkeit ein neues Projekt zu bewerten.


Sobald keine Fragen beantwortet werden, nicht auf Vorschläge eingegangen oder nicht regelmäßig über Fortschritte informiert wird, ist das Projekt zum Scheitern verurteilt.


Firmen müssen sich bewusst machen, dass sie sich im Web3 neu etablieren und ihre Marke neu aufbauen müssen. Das geschieht hauptsächlich über Vertrauen.


Im Web3 interessiert es vorerst niemanden, ob die Firmen ein hochwertiges, top verarbeitetes und möglicherweise ikonisches Produkt in der realen Welt anbieten.

Mit diesen physischen Eigenschaften kann man in der digitalen Welt nichts anfangen.


Was sind NFTs? Die neuen Clubabzeichen!

Ich möchte Ihnen in diesem Abschnitt die NFTs, insbesondere die Collectibles (Sammelkarten) und PfP's (Profilbilder) näherbringen.


In der „analogen“ Welt zeigen Sie durch das Tragen eines Trikot-Leibchens Ihrer Lieblingsmannschaft Ihre Zugehörigkeit zu einem Sportclub. Oder Sie zeigen Ihre Unterstützung für eine Umweltorganisation, indem Sie einen Pullover der SEA Shepard tragen.


Dasselbe gilt für Aufkleber am Heck Ihres Fahrzeugs.

Sie zeigen Ihre Zugehörigkeit oder Unterstützung für eine Club, eine Organisation oder eine Marke.


Eine weitere Möglichkeit sind Statussymbole, wie etwa eine Rolex Uhr, ein teurer Sportwagen, eine exklusive Handtasche und vieles mehr.


Diese „Zeichen“ funktionieren im Web3 aber nicht mehr.


Im Web3 wurden diese „Zeichen“ durch NFTs ersetzt, die in den Profilbildern gezeigt werden.

So kann ein CryptoPunk oder ein Bored Ape durchaus als Statussymbol gesehen werden. Sie kosten teilweise weit über 100 Tausend Euro.


Möglichkeiten:

Was bedeutet das nun für Unternehmen die mit NFTs ins Web3 einsteigen wollen?

Sie können sich nicht auf einen Markennamen verlassen!


Dabei ist es unerheblich wie lange es dieses Unternehmen schon gibt oder wie gut der Ruf der Produkte ist. Das ist in der analogen Welt sicher sehr wichtig und es wird auch viel Geld und Arbeit in die Positionierung der Marke gesteckt. Nur können diese Anstrengungen nicht auf das Web3 übertragen werden.


Die Unternehmen müssen sich auch bewusst sein, dass ihre „analogen“ Kunden eher nicht im Web3 unterwegs sind. Das Web3 ist noch zu klein und die Anwenderfreundlichkeit lässt zudem oft zu wünschen übrig.


Es ergibt daher oft keinen Sinn, mit einem NFT und Web3 Auftritt bereits bestehende Kunden zu ködern oder ihnen einen Mehrwert zu bieten.


Falls ein Unternehmen eine eigene Web3 Anwendung entwickeln will stehen ihm grundsätzlich zwei Wege zur Verfügung:


1. Sie versuchen Neukunden zu gewinnen. Das sind Mitmenschen, die sich bereits im Web3 aufhalten und mit den Abläufen und Anwendungen vertraut sind.


Wie schon erwähnt, ist die Anwenderfreundlichkeit in den meisten Fällen noch ausbaufähig und nicht mit einer Bestellung in einem Web-Shop zu vergleichen.

Die Verwendung von Wallets (digitale Geldbörsen), das Versenden von Kryptowerten und viele andere Abläufe erfordern eine eingehende Beschäftigung mit der Materie.


Somit tritt eher die Technologie in den Vordergrund. Die Firma setzt ein Zeichen und zeigt damit, dass sie innovativ und zukunftsorientiert ist.


2. Sie schaffen eine Web3 Anbindung, die gleich oder einfacher zu bedienen ist wie die oben erwähnte Bestellung in einem Web-Shop. In diesem Fall stehen Ihnen auch die Bestandskunden als Zielgruppe zur Verfügung.


Dieser Weg bietet sich etwa für Kundenbindungs-Programme, ähnlich Starbucks, an.

Hier wird weniger die Technologie in den Vordergrund gestellt, sondern die Anwendung.

Dem Kunden dürfte es egal sein, auf welcher Technologie die Anwendung beruht. Wenn sie für den Kunden einen Mehrwert bietet, wird er das Angebot verwenden.


Weitere Möglichkeiten für den Einstieg ins Web3 liegen in der Verwendung bereits bestehender Anwendungen.


Für ein breites Publikum bieten sich virtuelle Welten an. Bei einigen dieser Welten ist der Besuch auch ohne Wallet oder anderen Web3 basierten Anwendungen möglich.

Firmen können sich mit einem überschaubaren Aufwand eine Filiale in der virtuellen Welt erstellen.

Eine begehbare Webseite im Grunde.


Dabei stehen wieder zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

1. Die Firma kauft sich ein virtuelles Grundstück in Form eines NFTs und bestückt es.


2. Die Firma erstellt ein 3D Modell, nutzt ein kostenloses Angebot oder kauft ein passendes 3D Modell in Form eines NFTs. Dabei muss kein Grundstück erworben werden.


Auf dieser begehbaren Webseite können unterschiedliche Dienstleistungen und Angebote offeriert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, 3D Modelle der eigenen Produkte zu zeigen und diese Modelle mit dem bereits bestehenden Web-Shop zu verknüpfen.


Im Zuge dessen können auch NFTs angeboten werden. Die können jedoch in erster Linie nur von Web3 affinen Besuchern gekauft werden, könnten aber andere Kunden dazu ermutigen sich dem Thema Web3 und NFTs zu nähern.


Ich hoffe, ich konnte einen groben Überblick über die Herausforderungen und Möglichkeiten für Firmen schaffen. Dabei handelt es sich nur um einen Auszug und auch Mischformen bei einem Web3 Auftritt sind möglich.

Für weiterführende Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.













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